top of page

Short Views 007: Shilapandora und Tetrapack

Ein weiteres Mal zücken wir unseren Fragekatalog im Namen der Neugier und haben euch gleich zwei DJ's mitgebracht: Shila aka Shilapandora und Elia aka Tetrapack. In der nächsten künstlerischen Doppelrunde nehmen wir für euch die zwei Solothurner DJs unter die YES-Lupe. Wer von den beiden davon träumt ein Set im Dschungel zu mixen und wer der schnellere Spieler der beiden ist, lest ihr hier.


Shilapandora, deejaying. Bw Portrait.
Shilapandora
Was sind für dich die drei Kerngefühle die du mit deiner Musik und deinen Sets vermitteln möchtest?

Shila: Die drei Kerngefühle, die ich durch meine Musik vermitteln möchte, sind Verbundenheit, Euphorie und Trance. Die Tanzenden sollen sich von ihrem Alltag und ihren Sorgen lösen können und sich mit der Musik und anderen Tanzenden verbunden fühlen. Sie sollen sich der Musik hingeben und in eine Art Trance fallen. Durch die Breaks in den Tracks sollen sie jeweils eine Ebene tiefer fallen und beim Drop wieder aufwachen.


Elia aka DJ Tetrapack. BW Portrait. Mixing.
Tetrapack


Elia: Begeisterung, Euphorie und das Gefühl, dass die Musik, die gerade spielt, genau für diesen Moment und diese Menschen bestimmt ist.


Welche nichtmusikalischen Einflüsse haben deine Kunst, deine Art zu performen beeinflusst und wie?

Shila: Schon mit vier Jahren habe ich gelernt zu performen und zwar im Ballett. Über 16 Jahre habe ich Ballett getanzt, wobei ich jährlich im Stadttheater Solothurn auf der Bühne gestanden bin. Später habe ich dann Hip Hop getanzt, Irish Tapdance und schliesslich Poledance. Die Musik war dabei mein ständiger Begleiter. Elia: Das ist eine schwierige Frage. Ich denke, dass die kritische Auseinandersetzung mit mir selbst und der Wunsch als Mensch zu wachsen, einen grossen Einfluss darauf haben, wie ich als Künstler funktioniere. Letztendlich sind die meisten nichtmusikalischen Einflüsse auf irgendeine Weise doch mit Musik verknüpft.


Wenn deine Musik/deine Sets eine physische Form hätten, was wäre sie?

Shila: Tech House ist für mich strukturiert und minimalistisch, gleichzeitig aber auch dynamisch und energiegeladen mit einer Mischung aus House-Groove und Techno-Elementen. Ich würde sagen, als physische Form würde ich meine Musik wahrscheinlich als pulsierenden, geometrischen Kristall beschreiben. Der Kristall hat klare, sich wiederholende Strukturen, um den repetitiven 4/4-Takt zu symbolisieren. Er ist mit vibrierenden Kanten versehen, die den groovigen Basslines und dem Swing entsprechen. Elia: Ein Tetraeder.


Wenn du überall auflegen könntest wo du wolltest, was wäre ein Szenario dass du gerne mit deiner Musik bespielen würdest?

Shila: Jedes Venue ist wieder eine neue und spannende Erfahrung. Natürlich würde ich aber gerne irgendwo in einem Dschungel spielen in der Nähe eines Wasserfalls oder an einem ganz speziellen Ort wie in der Höhlenarchitektur Kappadokiens in der Zentraltürkei. Die Akustik und die Atmosphäre wären dort wahrscheinlich einzigartig. Aber eigentlich wäre es auch schon richtig cool, auf einem grösseren Festival in der Schweiz zu spielen. Elia: Ich träume davon, auf dem Solstice Festival in Finnland auf dem "The Peak Floor" zu spielen. Die Morgensonne scheint auf eine wild tanzenden Menschenmenge, die Stimmung ist euphorisch.


Hast du ein Ritual, das dich kreativ inspiriert hält?

Shila: Mein kreatives Ritual ist es, regelmässig in den Ausgang zu gehen und mich von den vielfältigen Settings inspirieren zu lassen. Ich beobachte, wie die DJs die Menge begeistern und welche Stimmungen sie erzeugen. Aber nicht nur die Musik selbst inspiriert mich - auch die Dekoration und die Atmosphäre der Venues spielen eine grosse Rolle. Die Art, wie Licht und Design zusammenkommen, um eine einzigartige Stimmung zu schaffen, beeinflusst meine eigene künstlerische Vision und hilft mir, neue Ideen für meine Sets zu entwickeln.

Elia: Vor einem Gig bin ich gerne eine Zeit lang alleine. Komischerweise bin ich dann oft sehr produktiv – sei es fürs Studium oder um mein Zimmer aufzuräumen. Ein festes Ritual habe ich aber nicht.


Elia aka Tetrapack. Playing an electronic instrument. BW picture.
Elia aka Tetrapack

Wie würdest du die Musik deiner Sets beschreiben? Was kann man in punkto Style von dir erwarten?

Shila: Mir gefällt eindeutig das Repetitive, das die Tanzenden in eine Art Trance fallen lässt. Im Break dreht sich alles im Kreis und beim Drop geschieht eine Art des kurzen Erwachens, das die Menge dann wieder mitreisst. Diese Beschreibung passt vor allem zu Minimal und Deeptech. Beim Tech House ist es bei mir durchaus auch groovig, wobei subtile Vocals nicht fehlen dürfen. Elia: Es kommt stark auf den Abend an – man kann sich aber sicher auf Überraschungen gefasst machen. Meine Sets sind abwechslungsreich und dynamisch. Ich liebe schwere Bässe und knackige Rhythmen.


Was inspiriert dich und hat nichts mit Musik zu tun?

Shila: Abseits der Musik inspiriert mich Dekoration jeglicher Art. Ich liebe es, Räume zu gestalten und eine Stimmung damit zu erzeugen. Dies lebe ich in meinem Zuhause, an meinem Arbeitsplatz an der Schule und an meinen eigenen Events mit Kollektiv Hellwach vollstens aus. Innovative Deko „flasht“ mich absolut. Elia: Fast alles in meinem Leben dreht sich um Musik, deshalb ist das schwer zu sagen. Ich mag schöne Möbel. Zählt das als Inspiration?


Shilapandora. BW shot. Walking towards the camera. Urban background
Shilapandora

⁠Seit wann legst du auf und was für eine Musik hast du zu Beginn aufgelegt?

Shila: Ich kann sagen, in meinen vier Jahren DJ-Erfahrung habe ich doch schon eine spannende Reise zurückgelegt. Begonnen habe ich mit Progressive Trance. Ich bin definitiv ein grosser Fan der Musik und der Deko der Goa-Parties. Nebst dem Progressive Trance habe ich lange Zeit Melodic House, Melodic Techno und auch Deep House gespielt. Immer mehr bin ich dann in die Tiefen der Musik geraten und bin so immer minimalistischer geworden, was mich dann zu Tech House, Minimal und Deeptech geführt hat. Elia: Ich hatte meinen ersten Gig vor ca. sieben Jahren. Anfangs habe ich vor allem Melodic House- und Electronica gespielt, nie schneller als 128 BPM – gefolgt von einer eher kurz anhaltenden Techno-Phase.



Wie würdest du das Gefühl vom “Flow” beschreiben und hast du dieses Feeling bei jedem Set?

Shila: Der 'Flow' beim Auflegen ist für mich ein Zustand völliger Präsenz und Verbundenheit und stellt sich bei mir meistens erst nach einer Aufwärmphase ein. Dabei verschwimmen Zeit und Raum, ich bin eins mit der Musik und dem Publikum. Dieses Gefühl erlebe ich nicht bei jedem Set, aber wenn es passiert, ist es magisch und der Grund, warum ich diese Kunst so liebe. Elia: Ich bin im Flow, wenn ich durch meinen Browser scrolle und mir Tracks direkt ins Auge stechen, von denen ich weiss, dass sie funktionieren. So habe ich mehr Zeit zu tanzen und mit den laufenden Tracks herumzuspielen. Leider ist das nicht immer der Fall – manchmal gibt es Phasen, in denen ich mich ein bisschen verloren fühle, oder sogar ganze Sets die mir schwer fallen.


Bist du eher Team “ich habe mein Set” oder Team “ich schau mal was ich spiele” an den Events wo du auflegst?

Shila: Ich würde lügen, wenn ich mich auf eine Seite schlagen würde. Ich denke, es ist eine Mischung aus beidem. Es kommt immer etwas auf meine Playtime und die Spieldauer an. Spiele ich all night long für fünf Stunden, so packe ich alle Tracks ein, die mir gefallen, mit verschiedenen Intensitätslevels, sodass ich einen Aufbau machen kann. Habe ich eine fixe Playtime und eine kurze Spieldauer, bereite ich ein Set als Backup vor, das mir Sicherheit gibt. Trotzdem habe ich dann aber meine restlichen Tracks dabei, sodass ich jederzeit davon abweichen kann und auf mein Publikum eingehen kann. Das Gefühl einer neuen und einzigartigen Erfahrung kommt aber definitiv mehr auf, wenn ich kein Set vorbereite, weil mich dann die zufällige Zusammenstellung meiner Tracks überrascht.

Elia: Ganz klar: ‚Ich schau mal, was ich spiele und vertraue meiner Intuition‘. Ich teste während des Sets aus, worauf die Leute am meisten anspringen – entweder gebe ich ihnen mehr davon oder leite sie in eine neue Richtung. Ich mag es, wenn so ein Dialog entsteht - das fühlt sich manchmal fast an wie ein Spiel.


Ein grosses Merci an Shila und Elia für die spannende Antworterei. Noch nicht genug von den Beiden? Dann könnt ihr euch an unserem nächsten YES Culture Event am 22. März 2025 im Kofmehl Solothurn von Shilapandora und Tetrapack musikalisch bespielen lassen.

Zu den Tickets geht es hier Hinweis: Die Raumbar im Kofmehl hat limitierte Plätze - also sichere dir dein Ticket frühzeitig! First come, first served.

Eileen für YES Culture



Links zu Shilapandora: Instagram

Links zu Tetrapack: Instagram




p.s. DJ? Produzentin? Schreiberling? Fotografin? Melde dich mit deinem kreativen Input bei uns. Wir haben immer mindestens ein offenes Ohr für deine Kunst und finden vielleicht ein Plätzchen um dich zu featuren.







Comments


YES, wir sind LIEB, du so?

Sag yes zu YES Culture und supporte uns via QR-Code (Twint/PayPal), damit wir weiter tun können, was wir tun und du weiter in den Genuss unserer Kreationen und Contents kommst. 
Zusammen kommen wir weiter!

bottom of page