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Short Views 005: Shaka

Kurt Spichiger aka Shaka - Produzent, Deejay, Vinylliebhaber. Seit Ende der 80er im Musikzirkus dabei. Unzählige Partys auf dem Buckel und beinahe so viele Releases (es sind wirklich so einige!). Wie tickt denn der ex-Solothurner der seit vielen Jahren in Basel lebhaft ist?

Partybild, Vorstand Kollektiv Irrelevant
Kurt Spichiger aka DJ Shaka

Ich kenne dich aus den 90er Jahren noch als Jeff Mills-Verehrer (Detroit/Chicago) und jetzt bist du Spezialist in Sachen Jazzy House. Wie war das denn wirklich?

Ich habe Ende der 80er, inspiriert durch Filme wie Beat-Street, angefangen Hip Hop und Funk aufzulegen und etwa zur gleichen Zeit brachte mich mein Cousin zu Chicago House. Ein Kollege von ihm kaufte die ganzen Chicago House 12“ und mischte dann seine Mix Tapes, welche er mir dann kopierte. Ich kannte zwar bereits Sachen wie Kraftwerk, aber der frische Groove und Soul den der damalige Chicago House Sound mit sich brachte, fesselte mich und ich machte mich selbst auf die Suche nach den ganzen US-Importen.

Von daher hatte ich schon immer House gespielt. Da ich natürlich immer offen für neues war hatte mich Anfang der 90er auch der Sound aus Detroit fasziniert. Durch ein paar Techno Releases die ich damals heraus gebracht hatte, wurde ich als DJ meist in den Techno Floor gebucht, was vielleicht den Eindruck erweckt, dass ich damals nur Techno gespielt hätte, an kleineren oder privaten Veranstaltungen hatte ich jedoch immer House gespielt.

Auch als Gast hing ich lieber im New York Club Neuchatel rum als an einem Rave in Zürich.

Was den Jazz angeht; ich bin schon lange ein Jazz Liebhaber und das in meine Produktionen einfliessen zu lassen war für mich dann nur ein logischer weiterer Schritt.


Was war das verrückteste Erlebnis, dass du während eines Auftritts hattest?

Keine verrückten Erlebnisse, bei mir geht es wild aber entspannt zu, haha.


Du fokussierst aufs Vinyl spielen und veröffentlichen. Weshalb?

⁠Ich mag die Haptik und das Handling vom Vinyl spielen und ich bin auch viel schneller, wenn es mal Schlag auf Schlag gehen soll. ;-) Auch ist es ein Teil der Musikkultur, in der ich aufgewachsen bin und die ich gerne weiter pflege. Deshalb habe ich mich auch entschieden keine rein digitalen Releases mehr zu machen. Aber ich bin kein Vinyl Nazi, das ist eine rein persönliche Vorliebe - wichtig ist am Ende die Musik.



Shaka "When The Sun Goes Down" - Formlos Records (now YES Culture!)

Eines deiner Lieblingsgeräte (Software/Hardware), um kreativ zu sein?

Eigentlich mein Clavia Nord Lead. Es ist mein Masterkeyboard und dort spiele ich die Akkorde, Melodien etc. ein, auf die ich später den Track aufbaue.


Welches war das erste Konzert, das du je besucht hast?

Da bin ich mir gar nicht mehr sicher. Es müsste Burning Spear (ja, ich mag auch Dub und Reggae) oder Public Enemy sein, aber welches ich zuerst besuchte weiss ich wirklich nicht mehr (schäm).


Wenn du in die Röhre oder ins Netz guckst, bei was schaltest du sofort um?

TV schau ich sowieso fast nie mehr, aber wenn, dann schalte ich bei Werbung um (lol). Das gleiche gilt im Netz.


Wenn du ein Musikinstrument wärst, welches wärst du und warum?

Ein Rhodes Piano. Die Wärme und Tiefe ist einfach Balsam für die Seele.


Wie siehst du die Zukunft der elektronischen Musik und die Rolle des Vinyl darin?

Ich denke, die elektronische Musik wird sicher auch weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Die Facetten und Möglichkeiten sind so vielfältig, dass diese in Zukunft, in welcher Form auch immer, weiterhin bestehen bleibt.

Welche Rolle das Medium Vinyl darin spielt ist schwer zu sagen. Es erfreut sich ja immer wieder kleinerer Revivals und auch als Sammler und Jäger ist es durch seine Unvergänglichkeit ein beliebtes Objekt. Ein tolles Cover in dem Format hat ja schon was.



Shaka "The Bird's Eye View" - Local Talk

Dein wirklich allerletztes Set steht an. Wo möchtest du es spielen und mit wem?

⁠Hmm, schwierige Frage. Es sollte sicher eher ein intimerer Club als die grosse Bühne sein und mit einem Künstler der sehr breit und Soulful spielt. Von Funk bis Dub, von Afrobeat bis Disco, von Hip Hop bis House - alles bitte.


Was für Projekte stehen in naher Zukunft an?

Einige neuen Releases sind in der Pipeline. Da wäre zum Beispiel eine neue EP auf dem New Yorker House Label Nervous, eine EP auf dem deutschen Label Yore, eine EP auf dem kanadischen Label Selections und worauf ich mich besonders freue, eine EP auf Kai Alce’s neuem Label Nutria Sounds.


AI-Tools sind?

In gewissen Bereichen sicher hilfreich, aber im kreativen Musik schaffen würde ich es nie

anwenden. Vielleicht mit Ausnahme von etwaigen Mastering und Mixing Tools.


Coolstes Vinyl-Cover?

Phuu, da gibt es so viele tolle Covers. Ich wähl mal drei aus meiner Sammlung aus und beschränke mich dabei auf Jazz/Funk-Alben: Miles Davis "Bitches Brew" Betty Davis "They Say I'm Different" Funkadelic / Westbound Records



Lieben Dank an Shaka für die Zeit, alles Gute und viele Grüsse nach Basel.

Alex

für YES Culture Links zu Shaka: Shaka Soundcloud Facebook Labeldiskographie (nicht vollständig): Morris Audio, Mental Groove Records, D3, Sub Mode, Revolver Recordings, Local Talk, Vibes and Grooves, Mate Records, Floppy Funk, Corner Records, Enterbt Records, YES Culture (ex Formlos Rec.) Traxx Underground, Kolour LTD, Yore Records, Stattmusik.



Shaka "Between The Lines" - MATE Records

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